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    Bosch Unternehmensgeschichte (Teil 3)

    Von Sascha Kröschel | 20.April 2009

    3. Neue Produkte, Modernisierung, Entstehung der heutigen Unternehmensverfassung

    Die dritte Phase der Unternehmensgeschichte von etwa 1925 bis 1960 war durch die GrĂŒndung neuer Produktbereiche jenseits der Kraftfahrzeugtechnik und durch die Neuordnung der Unternehmensverfassung geprĂ€gt. In dieser Phase zog sich Robert Bosch aus dem operativen GeschĂ€ft zurĂŒck. Er legte mit seinem Testament 1937, fĂŒnf Jahre vor seinem Tod, die Grundlage fĂŒr die heutige Unternehmensverfassung. Diese Zeit war aber auch ĂŒberschattet von Nationalsozialismus und den Zweiten Weltkrieg. Nach dessen Ende 1945 musste das Unternehmen erneut Fertigungs- und Handelsnetze außerhalb Deutschlands, wie auch die zerstörten Produktionsanlagen in Deutschland wiederaufbauen.

    Mitte der 1920er Jahre baute Robert Bosch die GeschĂ€ftsfĂŒhrung des Unternehmens um. Ausgangspunkt waren die dramatischen Auswirkungen der Krise der europĂ€ischen Automobilindustrie 1926: Der Umsatz des Unternehmens (1917 bis 1937 „Robert Bosch AG“) war von 1925 auf 1926 um rund 35 Prozent zurĂŒckgegangen. Robert Bosch setzte mit Hans Walz, Karl Martell Wild und Hermann Fellmeth eine neue FĂŒhrungsriege ein und zog sich selbst im Alter von 65 Jahren aus der UnternehmensfĂŒhrung zurĂŒck.

    Krise 1926 und neue Produkte
    Das neue FĂŒhrungstrio sah sch zu radikalen Einschnitten im Personalbereich auf allen Ebenen genötigt. Insgesamt belief sich der Stellenabbau von 1926 bis 1927 auf ĂŒber 25 Prozent. Dass die Krise sich schnell in den Griff bekommen ließ, war zum einen den kurz zuvor eingefĂŒhrten Rationalisierungsmaßnahmen zu verdanken, besonders der Produktion steigernden Fließbandarbeit ab 1925. Zum anderen begann das Unternehmen sich zu diversifizieren. Bosch setzte auf andere Produktsparten, um die einseitige AbhĂ€ngigkeit von der Automobilindustrie zu reduzieren. Neue Produktbereiche wie Elektrowerkzeuge, Junkers GasgerĂ€te, Blaupunkt Radios, die Fernseh GmbH, Filmprojektoren und HaushaltsgerĂ€te brachten das Unternehmen rasch aus der Schieflage. Zu den wichtigsten Meilensteinen dieser Neuorientierung gehören das erste Elektrowerkzeug (1928), das erste serienmĂ€ĂŸige Autoradio Europas von Blaupunkt (1932) und der erste Bosch-KĂŒhlschrank (1933).

    Dennoch entstand in dieser Zeit auch ein Produktbereich in der Kraftfahrzeugtechnik neu, der diese Bosch-Sparte dauerhaft stĂ€rkte: Die Dieseleinspritzung fĂŒr Lastkraftwagen (1927), die seit 1936 ebenfalls fĂŒr Personenwagen angeboten wurde und die technische Basis fĂŒr spĂ€tere Benzineinspritzsysteme bildete.

    Zukunftsweisende Technologien entstehen
    Technologisch zeigte das Unternehmen in den 1950er Jahren verschiedene Gesichter: InnovationsrĂŒckstand in vielen Produktbereichen musste aufgeholt werden. Gleichzeitig aber arbeiteten die Entwickler auf anderen Gebieten mit Hochdruck an neuen, zukunftsweisenden Techniken, so etwa im Bereich der Elektronik im Kraftfahrzeug. Ein erster Erfolg in dieser Sparte waren die Varioden im Generatorregler 1958.

    Ein wichtiger Meilenstein war auch die mechanische Benzineinspritzung ab 1951. Hinzu kam die rasante Ausweitung der Produktpalette im Bereich Elektrowerkzeuge und HaushaltsgerĂ€te, sicherlich eine Folge des einsetzenden westdeutschen „Wirtschaftswunders“.

    Als Auswirkung des allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwungs in der Bundesrepublik Deutschland mit dem Weg in die VollbeschĂ€ftigung machte sich bereits Mitte der 1950er Jahre ein zunehmender ArbeitskrĂ€ftemangel im Ballungsraum Stuttgart bemerkbar, dem das Unternehmen mit der GrĂŒndung zahlreicher Werke in anderen Regionen Deutschlands von 1955 bis 1965 begegnete, zum Beispiel in NĂŒrnberg, Ansbach, Giengen, BĂŒhl und Blaichach.

    Topics: Werkstatt |