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    Le Mans 2011: Neuer Audi R18 TDI intensiv im Klima-Windkanal erprobt

    Von Sascha Kröschel | 19.Mai 2011

    Der Audi R18 TDI, mit dem das Team Joest am 11./12. Juni 2011 bei den berĂĽhmten 24 Stunden von Le Mans an den Start geht, ist der erste Audi-Rennwagen, der mithilfe des neuen Klima-Windkanals entwickelt wurde.

    Der Klima-Windkanal komplettiert seit Anfang 2008 das Audi-Windkanalzentrum in Ingolstadt. Er erzeugt Temperaturen von – 25 bis + 55 Grad Celsius und erlaubt es den Ingenieuren, bei klirrender Kälte und glĂĽhender Hitze Windgeschwindigkeiten bis zu 300 Kilometer pro Stunde zu erzeugen. Auch Simulationen von Sonnenlicht und Regen sind möglich.

    Speziell beim Audi R18 TDI war die Möglichkeit, den Klima-Windkanal der Serienkollegen zu nutzen, für die Techniker von Audi Sport besonders wertvoll. Der neue LMP1 ist der erste geschlossene Le-Mans-Sportwagen von Audi seit dem R8C im Jahr 1999. Beim R18 TDI standen bei der Arbeit im Klima-Windkanal drei Bereiche im Mittelpunkt: eine optimale Innenraum-Durchlüftung, die Windschutzscheibe und die Erprobung des Scheibenwischers.

    Im Klima-Windkanal wurde die Belüftung des geschlossenen Cockpits so weit optimiert, dass der R18 TDI in Le Mans ohne Klimaanlage auskommen wird. Da sie Gewicht und auch Leistung kostet, verzichtet man gerne auf ihren Einsatz. Auch das Abscheiden von Regenwasser oder festen Stoffen wie Sand, Gummiabtrieb und Steinen wurden simuliert. Die silberne Folie unterstützt, dass sich das Cockpit durch die Sonneneinstrahlung nicht zu stark aufheizt. Das Reglement des Automobile Club de Ouest (ACO) schreibt vor, dass die Innenraumtemperatur während der Fahrt nicht über 32 Grad steigen darf, wenn die Außentemperatur maximal 25 Grad beträgt. Ist es wärmer, darf sich der Innenraum um maximal sieben Grad aufheizen. Diese strengen Vorgaben hält der R18 TDI dank der intensiven Arbeit im Klima-Windkanal ein.

    Das Beschlagen und Verschmutzen der komplex geformten Windschutzscheibe, die anders als bei einem Serienauto nicht nur in eine Richtung, sondern in zwei Richtungen gewölbt ist und aus Kunststoff gefertigt wird, wurde ebenfalls im Klima-Windkanal erprobt. Um das Beschlagen zu verhindern, ist die Scheibe beheizbar. Und für mögliche Verschmutzungen wurde ein Drei-Stufen-Plan entwickelt, der je nach Verschmutzungsgrad loses Wischen, Wischen mit Reinigungsmittel und mehrere Schichten von Abreißfolien vorsieht.

    Das Verschmutzen der Scheiben ist einer der konzeptbedingten Nachteile, die ein geschlossener Le-Mans-Sportwagen mit sich bringt. Doch durch die Arbeit im Audi-Klima-Windkanal konnten die Nachteile so weit wie möglich minimiert werden

    Topics: Le Mans |