Motorsport Magazin Rhein-Berg
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    Formel 1 2012: Mercedes-Benz SL-Klasse als Safety-Car

    Von Sascha Kröschel | 2.April 2012

    Mercedes-Benz SL 63 AMG Official F1 Safety Car der Saison 2008.Im ersten Rennen der Formel-1-Saison 2009 geht ein Mercedes-Benz SL 63 AMG als erster Wagen über die Ziellinie: Angetrieben von dem 525 PS starken 6,3-Liter-V8-Motor fühlt sich der Hochleistungs-Roadster, der aus dem Stand in nur 4,4 Sekunden auf 100 km/h sprintet, auf der Rennstrecke sichtlich wohl. Dennoch gehört der Sportwagen nicht etwa zu den Boliden, die in der Königsklasse des Motorsports um den Titel fahren. Vielmehr führt er als Safety-Car nach einer Kollision zwischen Sebastian Vettel und Robert Kubica das Feld bis ins Ziel an. Auch den Großen Preis von Italien 2009 beenden die Rennwagen hinter dem SL 63 AMG.

    Seit 1996 stellt Mercedes-Benz in jeder Saison die Safety-Cars für ie Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft. Das erste „Official F1™ Safety Car“ aus Stuttgart ist der Typ C 36 AMG der Baureihe 202 – das erste Fahrzeug, das AMG und Mercedes‑Benz gemeinsam entwickelt und 1993 auf den Markt gebracht haben. Seitdem sind es immer die Top-Modelle der Performance-Marke AMG, die für die Sicherheit auf den Rennstrecken der Königsklasse des Motorsports sorgen. Gleich vier Jahre lang wird dabei die jeweilige Spitzenversion des R 230 eingesetzt: Zuerst ist es der SL 55 AMG in den Jahren 2001 und 2002, dann folgt der SL 63 AMG in den Saisons 2008 und 2009. Seit 2010 kommt als bisher neunte Generation der Mercedes-Benz SLS AMG als Safety-Car zum Einsatz.

    Safety-Car mit Rennsport-Genen
    Die Wahl der SL-Roadster für den Einsatz auf den berühmtesten Rennstrecken der Welt hat eine besondere historische Komponente. Immerhin beginnt die Geschichte der Mercedes-Benz SL-Klasse mit einem Rennsportwagen, dem SL 300 der Baureihe W 194 aus dem Jahr 1952. Und auch die Serien-Sportwagen sind erfolgreich im Wettbewerb: Der SL 300 (W 198 I) holt unter anderem den Klassensieg bei der Mille Miglia 1955. Mit dem 230 SL der „Pagoden“-Baureihe W 113 gewinnen beispielsweise Eugen Böhringer und Klaus Kaiser die Rallye Lüttich–Sofia–Lüttich des Jahres 1963. Und die erfolgreichen Mercedes-Benz Rallye-Fahrzeuge der Typen 450 SLC, 450 SLC 5.0 und 500 SLC der Jahre 1978 bis 1980 gehören ebenfalls zur Familie der SL-Klasse.

    Im Vergleich zur Serie werden die SL-Typen der Baureihe R 230 für ihren Einsatz als Safety-Car in der Formel 1 deutlich modifiziert. Das betrifft einerseits die Signal- und Kommunikationstechnik, um schnell reagieren zu können und auch unter widrigen Bedingungen eindeutig wahrgenommen zu werden: Typische Veränderungen sind der Einbau einer Signallichtanlage (Gelb und Grün) auf dem Dach sowie die Installation von Frontblitzern und Blitzlichtern in den Rückleuchten. Dazu kommen zwei voneinander unabhängige Funkanlagen für digitalen und analogen Funkverkehr.

    Aber auch Antrieb und Fahrwerk werden auf die besondere Herausforderung hin optimiert, das Feld der schnellen Formel-Rennwagen in den Safety-Car-Phasen auf der Rundstrecke anzuführen. Entsprechend vorbereitet tritt zur Saison 2008 der SL 63 AMG als neues Safety-Car an: Der 525 PS starke Roadster hat unter anderem eine neu entwickelte AMG Sport-Abgasanlage mit größerem Rohrdurchmesser und neuen Endschalldämpfern erhalten, die den AMG Hochdrehzahl-V8-Saugmotor mit 6,3 Liter Hubraum noch freier atmen lässt. Eine spezielle Soundabstimmung begeistert die Motorsportfans an den Rennstrecken ebenso wie an den Fernsehbildschirmen zu Hause.

    Leistungs-Kur fĂĽr den Einsatz auf der Grand-Prix-Strecke
    Die Modifikationen für noch bessere Fahrleistungen und Fahrdynamik sind dabei kein Selbstzweck. Denn an das Safety-Car der Formel 1 und an seinen Fahrer werden sehr hohe Ansprüche gestellt, ein Pilot mit professioneller Rennerfahrung ist deshalb auch Voraussetzung. Er muss mit seinem Hochleistungs-Serienfahrzeug ein so schnelles Tempo für die Formel-1-Boliden vorgeben, dass deren Reifen auch während der Safety-Car-Phase nicht zu stark abkühlen. Dafür bringen die Spitzen-Versionen der SL-Klasse und andere leistungsstarke AMG Versionen von Mercedes-Benz Fahrzeuge seit 1996 die richtigen Voraussetzungen mit.

    An der Baureihe R 230 zielen die Verbesserungen auch darauf ab, die Standfestigkeit selbst bei tropischen Außentemperaturen und auf langen Strecken mit maximaler Leistung zu garantieren. So kommen beim SL 63 AMG größer dimensionierte und zusätzliche Kühler für Motor- und Getriebeöl, Kühlwasser und die Servolenkung zum Einsatz. Fahrdynamik pur garantiert das neu entwickelte AMG SPEEDSHIFT MCT 7-Gang-Sportgetriebe mit Lenkradschaltung, das Gangwechsel in nur 100 Millisekunden ermöglicht. Die Verbindung aus 3-Stufen-ESP® und Hinterachs-Differenzialsperre mit 35 Prozent Sperrwirkung sorgt für optimale Traktion unter allen Witterungsbedingungen. Das neu entwickelte, im Rennsport bewährte Aluminium-Gewindefahrwerk liefert dabei beste Rennstrecken-Performance, optimalen Fahrbahnkontakt und ein Sportwagen-typisches Einlenk- und Eigenlenkverhalten. Die zahlreichen Einstellmöglichkeiten von Fahrzeughöhe, Spur und Sturz erlauben zudem ein individuelles Fahrwerk-Setup für die jeweilige Rennstrecke.

    Topics: Formel 1 |