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    24h-Rennen Le Mans 2012: Michelin präsentiert neue Hybrid-Rennreifen

    Von Sascha Kröschel | 14.Juni 2012

    Nissan DeltaWing Le Mans 2012Bei den 24 Stunden von Le Mans (16.–17. Juli 2012) nimmt Michelin erstmals offiziell die Heizdecken von seinem völlig neu entwickelten Hybrid Slick für LM P1-Fahrzeuge (vorne: 36/71-18 / hinten: 37/71-18). Diese Innovation ermöglicht es den Piloten, das Rennen auch auf wechselnd trockenen, feuchten und regennassen Streckenabschnitten fortzusetzen, anstatt auf profilierte „Intermediates“ zu wechseln.

    Hintergrund: Schon aufgrund der außergewöhnlichen Länge des Rennkurses (13,629 Kilometer) treffen die Fahrer in Le Mans an unterschiedlichen Streckenabschnitten nicht selten auch auf völlig unterschiedliche Wetterbedingungen. Dazu kommen häufig extrem unterschiedliche Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten während der Tages- und Nachtphase des Rennens. Zu guter Letzt haben in den vergangenen Jahren plötzliche Wetterwechsel die richtige Reifenwahl zusätzlich erschwert.

    Das Ziel der Michelin Entwicklungsingenieure war es folgerichtig, das „Arbeitsfenster“ ihrer Reifen – also das Spektrum von Temperaturen und Straßenbedingungen, unter denen sie eingesetzt werden können– erheblich zu erweitern. Durch innovative Gummimischungen und Modifikationen beim Reifenaufbau ist genau dies nun erstmals möglich. Das Ergebnis ist ein MICHELIN Langstrecken-Rennreifen, der weit über die herkömmlichen Einstufungen wie „weich“, „mittel“ oder „hart“ hinausgeht.

    Spezielle Entwicklungen fĂĽr Audi und Toyota
    Michelin hat außerdem spezielle Langstrecken-Rennreifen für die Hybrid-Boliden von Audi und Toyota entwickelt. Der TS030 des japanischen Herstellers etwa ist ein Hybrid-Prototyp mit Heckantrieb. Durch die zusätzliche Leistung des Elektroantriebs müssen die Reifen zeitweise deutlich höhere Drehmomente verkraften als bei herkömmlich angetriebenen Fahrzeugen.

    Der neue Audi R18 e-tron quattro dagegen tritt mit einer komplett anderen, auch für Audi neuen Antriebsphilosophie an. Bei ihm wird die Hinterachse konventionell, die Vorderachse von Elektromotoren angetrieben. In den Bremsphasen wird Bewegungsenergie in einen Schwungradspeicher zurückgeführt und beim Beschleunigen ab einer Geschwindigkeit von 120 km/h wieder abgerufen. Michelin wird in Le Mans sowohl den Audi R18 e-tron quattro als auch den parallel entwickelten, klassisch allradgetriebenen R18 ultra mit identischen Reifen ausrüsten. Dies ermöglicht es, die Leistung der neuen MICHELIN Langstrecken-Rennreifen auf technisch eng verwandten Fahrzeugen mit unterschiedlichen Antriebskonfigurationen zu vergleichen.

    Nissan DeltaWing: Extreme Reifen fĂĽr ein extremes Fahrzeug
    Mit der Entwicklung von speziellen Rennreifen für den Nissan DeltaWing – der in Le Mans mit der Startnummer 0 außerhalb der Konkurrenz antritt – hat Michelin in diesem Jahr eine weitere herausragende Herausforderung angenommen. Grund: Der 4,65 Meter lange Renner hat bei einem Radstand von 2,90 Metern eine vordere Spurbreite von nur 0,60 Metern (hinten 1,70 Meter) und wiegt lediglich 475 Kilogramm. Die äußerst schlanke Form drückt den cw-Wert auf 0,24. Michelin ist seit jeher besonders daran interessiert, Reifen für leichtere und sparsamere Fahrzeuge zu entwickeln, und hat mit diesem radikal anderen Automobilkonzept nun erstmals die Gelegenheit, seine Technologien unter denkbar härtesten Bedingungen zu erproben.

    Während des Entwicklungsprozesses arbeiteten die Michelin Ingenieure eng mit dem DeltaWing-Team zusammen, um die Belastungen und Beanspruchungen der Reifen bei diesem speziellen Fahrzeuglayout möglichst präzise zu analysieren. Die DeltaWing-Vorderreifen (10/58-15) sind nur 10 Zentimeter breit und lediglich 58 Zentimeter hoch. Ihr Gewicht beträgt gerade einmal fünf Kilogramm. Im Gegensatz dazu nutzte beispielsweise der 2011-Le-Mans-Sieger Audi R18 TDI-Turbo-Diesel-Prototyp auf der Vorderachse 36 Zentimeter breite und 71 Zentimeter hohe MICHELIN Reifen (36/71-18). An der Hinterachse sind die Unterschiede weniger dramatisch: Der DeltaWing rennt auf 31/62-15 MICHELIN Reifen, der durchschnittliche LMP2-Prototyp auf 37/71-18. Eine erste positive Bilanz können die Michelin Ingenieure bereits jetzt ziehen: Beim Pre-Race Test Day am 3. Juni 2012 schaffte der Nissan DeltaWing mit einem einzigen Satz MICHELIN Slicks 722 Kilometer – das entspricht vier Turns.

     

    Topics: Le Mans |

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