« WEC: Toyota tritt nun doch mit zwei Hybrid-Rennwagen in der Saison 2013 an | Home | DTM: Mercedes-Benz gibt Fahrerkader fĂŒr die Saison 2013 bekannt »
ADAC GT Masters: Wie wird ein GT3 Sportwagen abgestimmt?
Von Sascha Kröschel | 20.Februar 2013
Champion Maximilian Götz erklĂ€rt, worauf es bei der Suche nach der perfekten Abstimmung ankommt. „Die Abstimmung passt noch nicht“ oder „wir mĂŒssen noch am Set-Up arbeiten“ – oft gehörte und gelesene SĂ€tze nach einem Trainingstag im ADAC GT Masters. Doch wie macht man sich auf die Suche nach der perfekten Abstimmung?
„Der erste Schritt erfolgt noch in der Werkstatt des Teams bei der Vorbereitung der Fahrzeuge. Anhand der Streckencharakteristik und der jeweils aktuellen Fahrzeugeinstufung wird das Basis-Set-Up eingestellt und auch die Aerodynamik auf die Strecke angepasst. Das Basis-Set-Up ist eine Mischung aus Daten des Vorjahres, Erfahrungswerten des Teams und auch Daten, die in unserem Fall Mercedes-Benz zur VerfĂŒgung gestellt hat. Mercedes hat einen groĂen Datenschatz und die Basisabstimmung passt in den meisten FĂ€llen.“
Bei einem GT3-Sportwagen sind die Möglichkeiten anhand homologierter, also unverĂ€nderlich vorgeschriebener Teile, ohnehin eingeschrĂ€nkt. „Generell hatten wir bisher auf der Fahrwerksseite nur ĂŒberschaubare Möglichkeiten. Nach einer ReglementĂ€nderung bieten sich in diesem Jahr wesentlich gröĂere Möglichkeiten, aber bisher hat das Reglement sehr enge Grenzen gesetzt. Ăber die Fahrzeughomologation waren zum Beispiel nur drei verschiedene Federn zugelassen. Man bewegt sich also in einem ĂŒberschaubaren Fenster.“
„Vor dem ersten freien Training wird dann der Luftdruck angepasst und die Fahrer schieĂen sich erst einmal auf die Strecke ein, ohne dass viel am Auto geĂ€ndert wird. Man arbeitet eigentlich hauptsĂ€chlich mit dem Luftdruck. Sollte das Auto Ăber- und Untersteuern geht man dagegen in der Pause zwischen den beiden freien Trainings vor und arbeitet mit den DĂ€mpfern und teilweise auch etwas mit der Aerodynamik, in dem man die FlĂŒgel steiler stellt. Am wichtigsten ist allerdings, dass beide Fahrer mit der Abstimmung gut klar kommen, und man keine Kompromisse eingehen muss.“
Ein ausschlaggebender Faktor bei der Suche nach der richtigen Abstimmung sind auch die Reifen. Dem Reglement entsprechend kommen im freien Training meist noch gebrauchte Pneus von der vorherigen Veranstaltung zum Einsatz. „Der Unterschied in der Rundenzeit zwischen gebrauchten und neuen Reifen betrĂ€gt abhĂ€ngig von der Strecke zwischen acht Zehntel und 1,5 Sekunden. Der Fahrer muss also im Qualifying das Potenzial des Reifens umsetzen, das Geheimnis liegt einmal wieder im richtigen Luftdruck. Als Fahrer muss man das Arbeitsfenster des Reifen genau treffen, dafĂŒr hat man aber nur ungefĂ€hr vier Runden Zeit, bevor die Performance des Reifens nachlĂ€sst.“
Ist das Rennen erst einmal gestartet, bleiben nicht viele Möglichkeiten noch etwas anzupassen. „Beim Boxenstopp wird der Luftdruck kontrolliert und manchmal angepasst. Unser Mercedes-Benz SLS AMG war aber im vergangenen Jahr sehr gutmĂŒtig zu den Reifen und das Auto so sehr konstant. Wenn beide Fahrer mit dem ersten Rennen zufrieden waren, lĂ€sst man die Abstimmung auch fĂŒr das zweite Rennen unverĂ€ndert.“
Topics: ADAC GT Masters |