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DTM: Heute kein Sieg und dennoch Champion
Von Kerstin Prange | 15.September 2019
DTM 2019: Heute kein Sieg und dennoch Champion, René Rast. Der Titel wurde vorzeitig entschieden und Rast ist nach 2017 erneut DTM Champion. Das heutige Rennen war spannungsgeladen und die Piloten haben sich nichts geschenkt. Green hat verbissen seine Spitzenposition verteidigt und Frijns zeigte ZÀhne.

Start Sonntagsrennen NĂŒrburgring – Rast ĂŒbernimmt FĂŒhrung | foto: aos
Der Rennverlauf…
Nico MĂŒller erlebte an diesem Wochenende zwei Rennen zum Vergessen. Im Qualifying kam er nicht ĂŒber den 14. Startplatz hinaus. Das war in der laufenden Saison sein schlechtestes Resultat. Rast verpasste die Pole um gerade mal 20 cm (eine Tausendstelsekunde). Damit fuhr er zum 12. Mal im 16. Anlauf in die erste Reihe. Green freute sich nach langer Zeit wieder einmal das Starterfeld anfĂŒhren zu können und er versprach auf Sieg zu fahren. Damit standen sechs Audis in den ersten drei Reihen.
Rast ging bereits nach den ersten Metern, nach dem die Ampel das Rennen freigegeben hatte, an seinem Teamkollegen Green vorbei in FĂŒhrung. Weit hinten im Feld verlor MĂŒller zunĂ€chst eine Position an den Aston Martin von Habsburg, bevor er sich seinen 14. Startplatz zurĂŒckerkĂ€mpfte. Hinter dem FĂŒhrenden Rast folgten die Audi-Markenkollegen Green, Rockenfeller, Duval, Frijns und Aberdein auf den PlĂ€tzen zwei bis sechs.
In der zweiten Runde fuhr Rookie van der Linde seinem BMW-Markenkollegen Glock ins Heck und drehte ihn auf dem Weg in die erste Kurve. Glock fiel von P8 bis ans Ende des Feldes zurĂŒck, der junge SĂŒdafrikaner kassierte dafĂŒr eine Durchfahrtsstrafe.
Es war das vierte Mal in dieser Saison, dass Glock von einem Markenkollegen erwischt wurde. Profiteur dieser Szene war unter anderem MĂŒller, der durch das BMW-Gefecht zwei PlĂ€tze geschenkt bekam und sich auf den zehnten Platz vorarbeiten konnte.
Boxenstopps…
Nach van der Linde (Runde 5) war MĂŒller im 10. Umlauf der zweite Fahrer, der seinen Pflicht-Boxenstopp absolvierte. MĂŒller bog vom neunten Platz in die Box ab, wohl in der Hoffnung auf eine Safety-Car-Phase. Bereits am Vortag hoffte man beim Team um MĂŒller auf ein Safety-Car, was nicht passierte. Warum heute erneut diese Strategie?
Auf Glock und Fittipaldi (beide Runde 11) folgte Spitzreiter Rast in der 12. Runde. Dann wurde es spannend. Green wechselte nur einen Umlauf spĂ€ter die Reifen und kam vor Teamkollege Rast auf die Strecke zurĂŒck. Der Brite verteidigte diese Position gegen Rast erfolgreich. Mit fĂŒnf Sekunden RĂŒckstand auf das Rosberg-Duo folgte direkt dahinter MĂŒller.
Bis zur 21. Runde hatten alle acht Audi-Fahrer ihre Pflicht-Boxenstopps absolviert. Hinter den beiden Aston Martin von Habsburg und Juncadella, die als einzige noch auf ihren Startreifen unterwegs waren, fĂŒhrte Green vor Rast, Duval, MĂŒller, Frijns, Rockenfeller und Aberdein ein Audi-Septett an.
Ab hier wurde es spannend. MĂŒller kĂ€mpfte mit aubbauenden Reifen, da er die Ă€ltesten Reifen nach den Bxenstopps fuhr. Er musste Aberdein ziehen lassen und dann auch noch seinen Teamkollegen. FĂŒr MĂŒller schwanden damit alle Chancen auf den Titel 2019.
FĂŒnf Runden lang musste Rast an Greens StoĂstange schnuppern und kam nicht vorbei. Bis es dann in Runde 18 aus ihm herausspudelte. Der sonst so ruhige Rast konnte am Funk nicht mehr an sich halten und polterte los: „What the fuck? What the fuck?“. SpĂ€testens da, hat auch der letzte Zweifler mitbekommen, wie es um eine Stallorder steht.

Sieg fĂŒr Green, auf P2 Frijns und P3 fĂŒr Rast | foto: aos
Das Rennen konnte Green fĂŒr sich entscheiden und fuhr somit einen Start-Ziel-Sieg fĂŒr sein Rosberg-Team ein. Hinter ihm beendete Frijns als Zweiter sein grandioses Rennen. Auf den PlĂ€tzen drei bis sieben folgten Rast, Duval, Aberdein, MĂŒller und Rockenfeller. Der bestplatzierteste BMW mit Eng kam auf P8 und der achte Audi mit Fittipaldi kam auf P13 ins Ziel.
AusfĂ€lle…
Di Resta musste das Rennen in der Box verfolgen, da sein Bolide durch technische Probleme nicht zum Einsatz kam. Hart hat es ebenso Wittmann getroffen. Erst gingen an seinem ArbeitsgerÀt die Lichter aus, dann der Motor. Nach einem Restart konnte er das Rennen wieder aufnehmen, aber sein Team holte in dann doch noch vor Renende in der 29. Runde in die Box, um Schlimmeres zu vermeiden. Damit blieben beide Fahrer punktelos.
DTM 2019: Heute kein Sieg und dennoch Champion

Der frischgekĂŒrte DTM Champion 2019 – RenĂ© Rast | foto: aos
Unterdessen ĂŒberschlugen sich die Ereignisse im hinteren Feld. Alle paar Sekunden hieĂ es, er ist Meister, jetzt wieder nicht mehr. Durch die Ăberholmanöver wurden stĂ€ndig die Punkte hoch und runter gerechnet. Erst mit dem Fallen der Zielflagge war allen klar, die DTM 2019 hat ihren Meister gefunden. Auch wenn Rast, das nicht gleich in der Auslaufrunde realiseren konnte, haben die Fans bereits gejubelt. DTM 2019: Heute kein Sieg und dennoch Champion – Gratulation an RenĂ© Rast und sein Team!
Auch wenn die Meisterschaft entschieden ist, wird das Saisonfinale in Hockenheim das Highlight der Saison bleiben. Mit einer Vorschau auf die DTM Saison 2020 werden in Hockenheim wieder die GT’s ihre Runden drehen und diesmal mit einem prominenten Fahrer. Jason Button wird sich die Ehre geben und beim Finale erstmals DTM-Luft schnuppern. Der ehemalige F1-Weltmeister wird mit seiner Performance alle Fans begeistern.
DTM Finale 2019 am 04.10.-06.10.2019 in Hockenheim.
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